Zwei letzte Entscheidungen des Fußballverbandes Rheinland (FVR) waren gerade aus Sicht des Kreises Hunsrück/ Mosel mit sehr viel Spannung erwartet worden – und wurden am Samstag vom FVR-Präsidium in einer außerordentlichen Sitzung in Koblenz getroffen.
Die Kurzversion: Die Spvgg Cochem II darf in die Kreisliga A aufsteigen und die SG Auderath/Alflen in die Kreisliga B. Das sorgte für Jubel bei beiden Klubs und auch beim Kreis waren die Verantwortlichen zufrieden. Die etwas längere Version: Der Beirat des FVR hatte am 16. Mai entschieden, dass die Saison 2019/2020 wegen der Corona-Pandemie vorzeitig beendet wird und dass der jeweilige Tabellenerste aufsteigt, nach der mittlerweile jedem bekannten Quotientenregelung. Im Nachgang zu dieser Entscheidung haben mehrere Vereine einen Antrag an den Verbandsspielausschuss gerichtet, ihrer Ausgangslage Rechnung zu tragen, sie als „Härtefall“ zu bewerten und außerhalb der Quotientenregelung als Aufsteiger einzustufen. Dies hatte der Verbandsspielausschuss abgelehnt. Anschließend reichten fünf Vereine eine Beschwerde beim Präsidium des FVR ein, darunter eben Auderath und Cochem II. Wobei der Fall Cochem noch einmal etwas anders gelagert war, da dort der Kreis Hunsrück/Mosel einen zusätzlichen Antrag gestellt hatte zur Aufstockung der A-Klasse auf die Sollstärke von 14 Mannschaften, ohne Cochems Reserve wäre es 13 gewesen, maximal dürften es 16 sein. Diesem Antrag wurde stattgegeben, nicht der Cochemer Beschwerde. Nur Auderath kam mit seiner Beschwerde durch. Karlheinz Doerschel, der Kreis- Vorsitzende, war bei der Präsidiumssitzung dabei und sagt: „Die Sache Cochem hatte nichts mit den Coronaregeln zu tun. Wir wollten als Kreis den Beiratsbeschluss nicht aushebeln, aber es kann nicht sein, dass der Kreis in diesem Fall seine Staffeln nicht einteilen kann.“ Kreis-Sachbearbeiter Karl Scheid formuliert es so: „Die Entscheidung ist absolut in meinem Sinne, weil wir als Kreis so die Hoheit über unsere Staffeln haben, da wir doch auch am besten wissen, wie die Zusammensetzung sein sollte.“ Die Cochemer freut das, wie Geschäftsführer Thomas Lenz unterstreicht:„Wir sind froh, dass der Verband das so dem Kreis überlassen hat und wir aufsteigen dürfen. Hätten wir bei unserem ersten Antrag gewusst, dass die A-Klasse unter Sollstärke sein wird durch den Verzicht anderer, hätten wir das schon damals als Grund angegeben. Unser Dank gilt Charly Doerschel und insbesondere Karl Scheid. Uns freut es auch, dass Auderaths Beschwerde so beurteilt worden ist.“ Das sehen Doerschel und Scheid genauso. Allerdings sagt Doerschel auch: „Dass der Spielausschuss am Anfang auch den Auderather den Antrag abgelehnt hat, war absolut legitim. Er hat sich klar an die Beschlüsse gehalten und nach der Quotientenregelung entschieden. Auch ich war darüber enttäuscht, das hatte ich ja damals auch gesagt.“ Dass Auderath (12 Spiele, 27 Punkte) nichts dafür konnte, dass es den schlechteren Quotienten gegenüber Uhler/Kastellaun (13 Spiele, 30 Punkte) hatte, sah auch das FVR-Präsidium so. Denn in der fehlenden Partie gegen Landkern kam kein Schiedsrichter, Auderath hätte sogar mit einem anwesenden Unparteiischen gespielt, aber das lehnte Landkern ab, wie Scheid erklärt: „Deswegen ist es gerecht.“ Doerschel ergänzt: „Da lagen die Versäumnisse des Ausfalls bei Kreis und Verband, deswegen ist es die logische Konsequenz.“ Heißt für die beiden B-Klassen Nord und Süd: Sollte niemand abmelden, würdeninsgesamt 29 Teams auf beide Staffeln aufgeteilt.
(Bericht RZ: Mirko Bernd)